Ausstellungen
Kraft, H.: HONIG für Kunst und Gesellschaft. Bienen und ihre Produkte in Werken von Joseph Beuys, Hede Bühl, Felix Droese u.a.
Kleine Biene – großes Thema. Für das (Über-)Leben auf unserem Planeten brauchen wir Neugier und Begeisterung für die Natur, für die Tiere und Pflanzen, mit denen wir unseren Lebensraum teilen. Mit Werken von Joseph Beuys, Hede Bühl, Felix Droese u.a. werden Bienen und ihre Produkte als eines von vielen möglichen Themen in den Mittelpunkt gerückt. Die Bienen brauchen die Menschen nicht, wir aber brauchen die Bienen zum Erhalt einer blühenden Umwelt und zur Sicherstellung der Welternährung.
Kapitel über Kunstwerke wechseln sich ab mit Beiträgen zur Kultur- und Naturgeschichte der Bienen seit der Antike, zur „Bugonie“, zum „Bienenkönig“, zur Verteidigungsstrategie der Bienen – und zum weltweiten Bienensterben.
(Katalog: Kraft, H.: HONIG für Kunst und Gesellschaft – Bienen und ihre Produkte in Werken von Joseph Beuys, Hede Bühl, Felix Droese u.a., Verlag Kettler, Dortmund 2024)
- Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch Gladbach, 5.7. – 27.10.2024
- Kunststiftung Krummhörn, Pilsum, Mai – Juli 2025
- Kunstverein Krefeld, Krefeld, September – Dezember 2025
- Museum für Brot und Kunst, Ulm, 2026
Leere Kisten als plastisches Thema bei Joseph Beuys
Anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys (1921–1986) wurden in Deutschland viele Ausstellungen gezeigt – eine davon war diese Ausstellung, die um das Thema der „leeren Kiste“ im Werk von Beuys kreiste. Im Zentrum stand sein Multiple „Intuition“ (1968), das über Jahre hinweg in ca. 12.000 Exemplaren produziert worden war. Beuys hatte jedes dieser Multiples per Hand bearbeitet und signiert. Ausstellung und Buch gingen der Frage nach, warum dieses Multiple Beuys so wichtig war, dass er sich der enormen Arbeit der eigenhändigen Bearbeitung über Jahre hinweg immer wieder unterzog.
(Katalog: Kraft, H.: Joseph Beuys – Intuition 1968. Entstehungsgeschichte, Interpretationen und Variationen eines Multiples. Verlag Kettler, Dortmund 2021)
- Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch Gladbach 7.5. – 8.8.2021
Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie (Sammlung Kraft)
In der Nachfolge des berühmten und bis heute aufgelegten Buches „Bildnerei der Geisteskranken“ (1922) von Hans Prinzhorn entstand mein Buch „Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie“ (1986, 1998, 2005). Auf der Grundlage dieses Buches entstand die Ausstellung, die in den Bestand der Sammlung Prinzhorn eingehen wird.
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Museum Sammlung Prinzhorn, Heidelberg, 10.12.2020 – 27.3.2021
KUNST ist immer eine Behauptung. SAMMELN auch. – 50 Jahre Sammlung Kraft
In den 16 Ausstellungsräumen des Kunstmuseums Villa Zanders in Bergisch Gladbach, die auf zwei Etagen für Wechselausstellungen zur Verfügung stehen, wurden Raum für Raum ganz unterschiedliche Facetten unserer Sammlung gezeigt, z.B. German Pop, Kopffüßler, KUNST auf REZEPT, ZERO plus, TANZ mit dem TOTENTANZ.
(Katalog: Kraft, H.: KUNST ist immer eine Behauptung. SAMMELN auch. – 50 Jahre Sammlung Kraft. Verlag Kettler, Dortmund 2019)
- Kunstmuseum Villa Zanders, Bergisch Gladbach 13.09. – 24.11.2019
Outsider, Insider, Grenzgänger – Bilder, Skulpturen und Objekte aus der Sammlung Kraft
Die Grenzen zwischen Outsidern, Insidern und Grenzgängern der Kunst und des Kunstmarkts sind durchlässig geworden. Es zählt die künstlerische Qualität des Bildes, nicht der geistige oder seelische Zustand des Schaffenden. Die Ausstellung war eine Herausforderung an die Besucher, sich mit sehr unterschiedlichen Werken zu konfrontieren.
(als Begleitbuch zur Ausstellung: Kraft, H.: Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 3. Aufl. 2005 (EA 1986 bei DuMont))
- KrankenhausMuseum Bremen, 15. April – 14. Oktober 2018
I like FORTSCHRITT – German Pop Reloaded
Deutsche Pop Art ist mit Namen wie Gerhard Richter und Sigmar Polke verbunden. Eher vergessen sind die vielen anderen Künstlerinnen und Künstler, die in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren in Deutschland die Kunstlandschaft mit geprägt haben. Zu denken ist hier z.B. an Werner Berges, KP Brehmer, Gernot Bubenik, Achim Duchow, Ferdinand Kriwet, Peter Sorge u.v.a. All diesen Künstlern, denen meine Begeisterung zu Beginn meiner Auseinandersetzung mit Kunst galt, war diese Ausstellung gewidmet.
(Katalog: Kraft, H. und Reese, B. (Hrsg.): I like FORTSCHRITT – German Pop Reloaded. Salon Verlag, Köln 2016)
- Städtisches Museum Mülheim an der Ruhr, 6. März – 8. Mai 2016
- Kunstmuseum Heidenheim. 28. Januar – 14. Mai 2017
- Städtische Galerie der Stadt Villingen-Schwenningen, 25. Juni – 27. August 2017
Friedrich Schröder-Sonnenstern – Der „dreifache Weltmeister aller Künste“ und seine Werkstatt
Über vier Jahrzehnte hatte es keine Museumsausstellung mehr zum Werk dieses Ausnahmekünstlers gegeben, der Teil unserer Sammlung zu den „Grenzgängern zwischen Kunst und Psychiatrie“ ist. Mit Hilfe einiger Leihgaben konnte diese Einzelausstellung realisiert werden.
(Begleitheft zur Ausstellung, hrsg. von H. Kraft, 42 Seiten)
- Krankenhaus-Museum Bremen 7.6.2015 – 30.08.2015
- Museum Villa Zanders, Bergisch Gladbach 23.10.15 – 13.03.2016
Ecce BLALLA ! Abstürze und Höhenflüge – Leben und Werk von Blalla W. Hallmann
(1941–1997)
Gegen Ende seines Lebens hat Blalla W. Hallmann sein Leben in 149 Linolschnitten mit Texten Revue passieren lassen. Seine Erkrankung an einer Schizophrenie, die er überwinden konnte, fehlt in dieser Rückschau ebenso wenig wie Mitteilungen über Liebesverhältnisse und Selbsttötungsversuche. Dieses menschlich und künstlerisch eindrucksvolle Dokument wurde chronologisch gehängt, Zeichnungen und Gemälde des Künstlers aus unserer Sammlung waren an den jeweiligen Stellen des Bilderbogens eingefügt.
(Katalog: Kraft, H. (Hrsg.): Ecce BLALLA! Abstürze und Höhenflüge – Leben und Werk von Blalla W. Hallmann (1941–1997). Salon Verlag, Köln 2013 (mit der Erstveröffentlichung des kompletten „Curriculum vitae Ewald Wolfgang Hallmann“ in 149 Linoldrucken von Blalla W. Hallmann))
- Museum für Sepulkralkultur, Kassel 24.2. – 21.4.2013
- Krankenhaus-Museum Bremen 5.5. – 28.7.2013
- LVR – LandesMuseum Bonn 16.10.2013 – 5.1.2014
- Sammlung Prinzhorn, Heidelberg 15.5. – 17.8.2014
Als der röhrende Hirsch über dem Sofa erschossen wurde
„Neue KUNST für ALLE!“ in deutschen Editionen 1961–1975
Sammlung Kraft
In der Hochzeit der Multiples in den 1960er und 1970er Jahren liegen die Anfänge unserer Sammlung. Die Begeisterung für diese Kunstwerke, die sich ursprünglich an die wenig Begüterten wendeten, also an Schüler, Studenten, Arbeiter und Angestellte, ist für uns nie erloschen. Diesem Teil unserer Sammlung, dieser „KUNST für ALLE!“ war diese Ausstellung gewidmet. Sie zeigte eat art Objekte, signierte Postkarten, Beispiele der „edition MAT“ u.v.a.
(Katalog: Kraft, H.: Neue KUNST für ALLE! In deutschen Editionen 1961–1975 – Sammlung Kraft. Salon, Köln 2012)
- Siegerlandmuseum im Oberen Schloss, Siegen 05.11.2011 – 29.01.2012
BIS ZULETZT – Neun Zwischenräume für Kunst, Kultur und Religion (eine Ausstellung von Hartmut Kraft)
Die neun Ausstellungsräume des Museums für Sepulkralkultur in Kassel wurden mit Arbeiten aus unserer Sammlung zu jeweils einem Thema pro Raum gestaltet. Alle Themen kreisten um Grenzerfahrungen.
(Katalog: Hartmut Kraft: Bis zuletzt. Hrsg von der“ Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal“, Kassel 2009)
- Museum für Sepulkralkultur, Kassel 24. Juli – 11. Oktober 2009
Peter Gilles – gesammelt von einem Psychoanalytiker (Sammlung Kraft)
Peter Gilles (1953–2017) ist derjenige Künstler, den wir intensiv über Jahrzehnte gesammelt haben. Seine Performances, Zeichnungen, Autoanthropometrien mit Eigenblut und Rauminstallationen beeindrucken uns, seit wir ihn und sein Werk kennengelernt haben. Meine Monographie über diesen Künstler ist in Vorbereitung.
- Siegerlandmuseum im Oberen Schloss, Siegen 9. September 2007 – 14. Oktober 2007
TANZ mit dem TOTENTANZ
Eine Ausstellung von Hartmut Kraft
Wie schon bei „KUNST auf REZEPT“ bat ich auch bei diesem Projekt zahlreiche Künstler um ihre Mitarbeit. Die Künstlerinnen und Künstler bekamen von mir ein Buch mit großformatigen Reproduktionen des Lübecker Totentanzes“, der im 2. Weltkrieg beim ersten Angriff der alliierten Bomber auf eine deutsche Innenstadt, auf die Lübecker Innenstadt, verbrannte
(Katalog: Kraft, H.: TANZ mit dem TOTENTANZ. Salon Verlag, Köln 2007)
- Museum für Sepulkralkultur, Kassel 10. März 2007 – 22. Juli 2007
- Haus Oranienstraße, Siegerlandmuseum, Siegen 12. August 2007 – 14. Oktober 2007
- Berliner Medizinhistorisches Museum 22.11.2008 – 1.2.2009
- St. Annen-Museum, Lübeck 10. Mai .2009 – 16. August 2009
- MeWo – Kunsthalle Memmingen 8. November 2009 – 9. Mai 2010
Ein großer Teil der historischen Beispiele zum Thema „Totentanz“ wurde 2015 dem Museum für Sepulkralkultur in Kassel gestiftet.
Die Versuchung des Hl. Antonius – Sammlung Kraft
Kurz nach dem 2. Weltkrieg fand ein berühmt gewordener Kunstwettbewerb zum Bildthema „Die Versuchung des Heiligen Antonius“ statt, an dem Künstler wie Salvadore Dali oder Max Ernst teilnahmen. Seitdem war es still geworden um dieses Bildthema. Ich kuratierte 2003 eine Ausstellung zu diesem Thema in Italien, aus der – erweitert um weitere Ankäufe – diese Ausstellung entstand; es war die erste Ausstellung zu diesem alten Bildthema in Deutschland seit Jahrzehnten. Passender Weise wurde sie im einzigen Antoniter-Museum in Deutschland gezeigt.
(als Katalog dient der von mir herausgegebene Katalog „Die Versuchung des Hl. Antonius – Lo Spirito del Lago 2003“, Salon Verlag, Köln 2004)
- Antoniter-Museum der Stadt Memmingen 21.1.2006 – 22.12007
Dauerleihgabe der Fotoarbeiten, Objekte und Rauminstallationen an das Antoniter-Museum in Memmingen.
Abstürze und Höhenflüge – Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie: Karl Junker, Friedrich Schröder-Sonnenstern, Blalla W. Hallmann, Gustav Mesmer und Theo (Sammlung Kraft)
Es handelte sich bei dieser Ausstellung um eine auf fünf Künstler konzentrierte Auswahl aus der weit größeren Ausstellung der „Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie“
Mit dieser Ausstellung wurde die 3. Auflage meines Buches „Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie“ (Köln 2005) vorgestellt.
- Berliner Medizinhistorisches Museum in der Charité, 4.11.2005 – 2.4.2006
- Siegerlandmuseum im Oberen Schloss, Siegen, 30.4. – 25.6.2006
- Apex Kunstverein, Göttingen, 10. – 21.9.2006
Arbeiten aus der Sammlung Kraft: Karl L. & Augustin Wilhelm Schnietz & Friedrich Schröder-Sonnenstern
Diese Ausstellung zeigte eine auf drei Künstler konzentrierte Auswahl aus der weit größeren Ausstellung der „Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie“.
- Galerie Susanne Zander (Köln) 2.9.2005 – 15.10.2005 – Vorstellung der 3. Auflage des Buches „Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie“ Köln 2005
Betreten der Ausstellung auf eigene Verantwortung: KUNST & TABU – Sammlung Maria und Hartmut Kraft
Auf der Grundlage meines Buches zum TABU wurden von meiner Frau und mir aus unserer gemeinsamen Sammlung all diejenigen Bilder und Objekte ausgewählt, die in einem Zusammenhang mit Tabus gesehen und verstanden werden können.
(Als Katalog dient das Buch: Kraft, H.: „TABU – Magie und soziale Wirklichkeit“, Walter Verlag, Düsseldorf 2004.)
- Museum der Stadt Ratingen 7.3.2004 – 25.4.2004
- Berliner Medizinhistorisches Museum 27.6. 2004 – 10.9.2004
- Haus Oranienstraße des Siegerlandmuseums, Siegen 10.10.2004 – 16.1.2005
- Ausstellung im „Alten Pfandhaus“ in Köln, Kartäuserwall 20, im Rahmen des Sommerblut-Festivals 2014 zum Thema „TABUROPA“ 4.5. – 18.5.2014
Die Sammlung der „Colon-Figuren“ (Kunst aus Afrika und Ozeanien) wurde dem Rautenstrauch-Joest-Museum in Köln gestiftet
KUNST auf REZEPT (Sammlung Kraft)
Ende der 1990er Jahre wurden die schwarz-weißen Kassenarztrezepte durch rosafarbene Formulare ersetzt. Ich verschickte meine noch vorhandenen und nun ungültig gewordenen Rezepte an 240 Künstlerinnen und Künstler – 161 von ihnen haben mit Zeichnungen, Gemälden, Skulpturen, einem Video etc. geantwortet. So entstand die Ausstellung „KUNST auf REZEPT“ – ein faszinierender Strauß höchst unterschiedlicher kreativer Antworten auf meine Bitte um Bearbeitung zweier zugesandter leerer Rezeptformulare. Mit Einführung des elektronischen Rezepts 2024 hat diese Sammlung eine deutliche historische Dimension.
(Katalog: Kraft, H.: KUNST auf REZEPT. Salon Verlag, Köln 2001)
- Museum der Stadt Ratingen (K, P) 7.10. – 11.11.2001
- Daniel-Pöppelmann-Haus, Herford (K, P) 9.2. – 30.3.2002
- Städtische Galerie Sohle 1, Bergkamen 28.4. – 9.6.2002
- Städtisches Museum Zwickau 29.6. – 1.9.2002
- Haus Oranienstrasse, Ausstellungsforum des Siegerlandmuseums, Siegen 8.9. – 3.11.2002
- Medizinhistorisches Museum der Charité Berlin 12. 1. 2003 – 2.3.2003
- Kunsthalle Erfurt 16.3. – 21.4.2003
- Stadtmuseum Gütersloh 15.6. – 24.8.2003
- Wilhelm-Fabry-Museum, Hilden 26.9. – 9.11.2003
- Krankenhausmuseum Bremen 18.3. – 30.4.2006
Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie (Sammlung Kraft)
Angeregt durch die Sammlung zu den Kopffüßlern sammelte ich während meiner Zeit als Assistenzarzt in der Psychiatrie an den Kliniken in Köln und Bonn Bilder, die dort von Patientinnen und Patienten geschaffen wurden. Gleichzeitig kaufte ich Werke bekannter „Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie“ wie z.B. Karl Junker, Friedrich Schröder-Sonnenstern und Blalla W. Hallmann. In der Nachfolge des berühmten und bis heute neu aufgelegten Buches „Bildnerei der Geisteskranken“ (1922) von Hans Prinzhorn entstand ein Buch, das – Jahrzehnte nach Prinzhorn – den aktuellen Stand der Diskussion dokumentieren und mitgestalten sollte. Auf der Grundlage dieses Buches entstand die Ausstellung.
(Katalog: Hartmut Kraft: „Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie“ DuMont, 2. Auflage, Köln 1998)
- Museum der Stadt Ratingen (K, P) 30.6. – 27.8.2000
Thomas Huber – Größenphantasie und Kreativität (Sammlung Kraft)
Nachdem ich für ein wissenschaftliches Symposium einen Text über „Größenphantasie und Kreativität“ geschrieben hatte, entschloss ich mich, daraus ein ganzes Buch zu gestalten – eine Größenphantasie! Ich fragte den von mir geschätzten Künstler Thomas Huber (geb. 1955), ob er sich vorstellen könne, den Text zu illustrieren. Entstanden sind 16 Aquarelle, die den Text zwar nicht illustrieren, eher paraphrasieren, ihn erweitern, neue Dimensionen des Themas hinzufügen.
Nachdem die Größenphantasie, aus dem relativ knappen Text mit Hilfe der Bilder ein Buch zu gestalten, erfolgreich realisiert worden war, entstand der Plan für eine Ausstellung der Aquarelle. Einige weitere Arbeiten von Thomas Huber, die unabhängig von meinem Text entstanden waren, aber einen Bezug zu meinem Thema aufwiesen, ließen sich für die Ausstellung erwerben.
(Katalog: Hartmut Kraft: „Größenphantasie und Kreativität“ – mit einem Bildbeitrag von Thomas Huber. Salon Verlag, Köln 1999)
- Museum der Stadt Lindau (K, P) – eine Ausstellung anläßlich des 50. Jahrestages der Lindauer Psychotherapiewochen 9. – 30.4.2000
Die Geburt des Menschenbildes – Die Kopffüßler (Sammlung Kraft)
Zwei Augen und ein Mund in einer kreisrunden Form, dazu zwei Striche als Beine – fertig ist der Kopffüßler. Da die Rundform Kopf und Leib zugleich darstellt, ist der Kopffüßler die knappste Form, einen ganzen Menschen abzubilden. Kinder auf der ganzen Welt im Alter zwischen zweieinhalb und vier Jahren zeichnen Kopffüßler, es kann zutreffend von der „Geburt des Menschenbildes“ gesprochen werden. Bei Krankheiten des Gehirns (z.B. Tumor, Schlaganfall) und bei hirnorganischen Abbauprozessen (z.B. Morbus Alzheimer) können in den Zeichnungen der Patienten erneut Kopffüßler auftreten, so dass nicht nur von einer Geburt, sondern auch vom Tod des Menschenbildes gesprochen werden kann.
Von der Prähistorie bis zur aktuellen Kunstproduktion, von der Kinderzeichnung über Ethnographica bis zum Design unserer Zeit – überall spielt das Motiv des Kopffüßlers eine nicht zu übersehende Rolle. Es scheint sich einerseits um ein in uns angelegtes Bildmuster zu handeln, das sich spontan in Kunstwerken aktualisieren kann – und andererseits von uns ebenso spontan als Darstellung einer menschlichen Figur wahrgenommen werden kann. Die wissenschaftliche Sammlung, die ich seit den späten 1970er Jahren aufgebaut habe, vereint dementsprechend Kinderzeichnungen, Bilder psychiatrischer und neurologischer Patienten, zeitgenössische und historische Kunstwerke (z.B. Horst Antes, Peter Gilles, Sigmar Polke), Designgegenstände sowie historische Skulpturen und Ritualgegenstände von Kulturen aus Afrika, Papua Neuguinea, Mittelamerika u.a. Gebieten der Welt.
(Katalog: Hartmut Kraft: „Die Kopffüßler – zur Psychologie und Psychopathologie der bildnerischen Gestaltung“ Hippokrates, Stuttgart 1982, mit unterschiedlichem Cover als Katalog zur Ausstellung verwendet; ab 1999 neuer Katalog: Die Geburt des Menschenbildes – Die Kopffüßler. Salon Verlag, Köln 1999)
- Heidelberger Kunstverein (K, P) 1.6. – 29.6.1986
- Bonner Kunstverein (K, P) 15.9. – 2.11.1986
- Clemens-Sels-Museum, Neuss (K) 10.3. – 23.4.1989
- Museum Rupertinum, Salzburg (K) 2.12.1989 – 21.1.1990
- Museum der Stadt Lindau (K, P) 21.3. – 6.5.1990
- Völkerkundesammlung der Hansestadt Lübeck (K, P) 17.10.1999 – 15.9.2000
- Schleswig-Holstein-Haus, Schwerin (K, P) 30.9. – 26.11.2000
- Museum der Stadt Ratingen (K, P) 28.1. – 25.2.2001
- Krankenhausmuseum Bremen (K, P) 27.7. – 2.9.2007
Ein wesentlicher Teil der Kopffüßler-Sammlung wurde dem LVR-Landesmuseum in Bonn gestiftet; von 2012 bis 2022 wurde die Sammlung in der Dauerausstellung in einem eigenen Raum gezeigt.