Die Sammlung

Die Sammlung

Warum wir Kunst sammeln …

Unsere Sammlung ist über mehr als fünf Jahrzehnte hinweg entstanden. Sie umfasst Werke der Nachkriegskunst, der Outsider Art sowie Werke außereuropäischer Kulturen. Arbeiten von Joseph Beuys, Hede Bühl, Rupprecht Geiger, Peter Gilles, Thomas Huber, Bernard Schultze, Herbert Zangs u.a. stehen neben den Werken berühmter „Grenzgänger zwischen Kunst und Psychiatrie“ wie Friedrich Schröder-Sonnenstern, Blalla W. Hallmann, Gustav Mesmer oder Karl Junker. Masken und Skulpturen aus Afrika, Papua-Neuguinea, Asien und Mittelamerika sind ebenso Teil der Sammlung.

Auf nur eine Strategie oder ein Konzept des Sammelns ist unsere Sammlung ebenso wenig zu reduzieren wie auf nur ein Thema. Rückblickend können wir folgende Feststellungen treffen:

  • Unser zentrales Interesse gilt den grundlegenden menschlichen Heraus­forderungen und deren Verarbeitung, z.B. unserem Umgang mit Grenz­situationen wie Wandlungs­krisen, Krankheit und Tod, gesell­schaftlichen und individuellen Tabus, Spiegelungen und Maskierungen. Unser berufliches Engagement als Nervenarzt (Arzt für Neurologie und Psychiatrie) und Psychoanalytiker (H.K.) sowie als Hausärztin und Psycho­therapeutin (M.K.) findet sich in unserer Faszination für bestimmte Themen in der Kunst wieder.
  • Uns geht es nicht um Tages­aktualität oder generell um neueste Kunstwerke; die oben genannten Themen sind für Menschen immer aktuell.
  • Im Umkehrschluss gilt, dass wir uns bei jedem Kunstwerk aus einer anderen Zeit und/oder Kultur danach fragen, was uns hier und heute daran interessiert, fasziniert – und wie es zu einem unserer Sammelgebiete passen könnte. So schätzen wir Buddha-Skulpturen in ihrer meditativen Ruhe, gerade auch im Dialog mit zeitgenössischer Kunst. Skulpturen und Masken von unterschiedlichen Völkern in Afrika und Papua Neuguinea beeindrucken uns durch ihre Kraft und Expressivität.
  • Die Kunstwerke aus fernen Kulturen haben uns angeregt, Näheres über diese Menschen und ihre Vorstellungen von der Welt in Erfahrung zu bringen, Museen zu besuchen, Fachliteratur zu lesen und die entsprechenden Länder zu bereisen.
  • Wir haben uns die Welt ins Haus geholt, und der Aspekt einer „privaten Wunderkammer“ gefällt uns gut.
  • Durch das Sammeln als kommunikative Tätigkeit haben wir viele Freunde gefunden und viele spannende Diskussionen geführt.
  • Ja, wir zeigen unsere Sammlung gern, sonst wären nicht gut 50 Museums­ausstellungen seit 1986 zustande gekommen. Eine Ausstellung zu konzipieren, Kurator der eigenen Sammlung zu sein, ist für mich ein lustvoller kreativer Akt. Da ich keinem Gremium, Geldgeber etc. verantwortlich bin (außer meiner Frau), habe ich große Freiheiten bei der Gestaltung, sobald es mir gelungen ist, eine Museums­direktorin oder einen Museumsdirektor für meine Ausstellungs­idee zu begeistern.


Die Breite des Spektrums der Themen, der Bilder und Skulpturen aus unter­schiedlichen Zeiten und Kulturen erstaunt manchmal sogar uns selbst. Es gibt keinen „roten Faden“ in unserer Sammlung, sondern – um im Bild zu bleiben – viele rote Fäden, die sich überlagern, sich verknüpfen und ein Geflecht oder Netz bilden.